Sakrament der Versöhnung
Warum ein Sakrament?
Sakramente sind Zeichenhandlungen, die ein an sich unsichtbares Geschehen verdeutlichen wollen, nämlich das Wirken Gottes. Beim Sakrament der Versöhnung ist es die Zusage Gottes: „Wenn du gesündigt hast, und es dir leidtut, darfst du das Glück der Verzeihung erfahren.“ Darin steckt das Entscheidende: Wir müssen die Belastung durch unsere Fehler nicht mit uns schleppen. Wir müssen sie nicht verstecken und verheimlichen.
Neuer Name - neue Ausrichtung
Was die Meisten unter den Namen Buss-Sakrament oder Beichte kennen, nennen wir seit einiger Zeit „Sakrament der Versöhnung“. Zwar geht es im Grundsatz weiterhin um das Gleiche - aber der neue Name ändert die Blickrichtung: vom Rückblick auf die gemachten Fehler zum Ausblick auf eine versöhnte Zukunft: versöhnt mit sich selbst, den Mitmenschen und Gott. Grundsätzlich geht es um einen guten Umgang mit dem, was man im Leben - aus welchen Gründen auch immer: ob vorsätzlich oder ungewollt - falsch gemacht hat und nun bereut. Rückblickend soll erkannt und anerkannt werden, was nicht gut war, und ausblickend soll nach Möglichkeiten der Veränderung und Wiedergutmachung gesucht werden.
Beichte/Einzelgespräch
Da bei uns kein Priester am Ort wohnt, ist eine Beichte oder ein Beichtgespräch auf Wunsch vor oder nach den Eucharistiefeiern möglich. Vor Weihnachten und Ostern geben wir Zeiten für Beichtgespräche bekannt. Die Beichte kann eine heilsame Form sein, in der der Priester die befreiende Zusage machen darf: „Ich spreche dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Wer ein seelsorgliches Gespräch über „wunde Punkte“ in seinem Leben wünscht, kann sich auch bei jemandem vom Seelsorgeteam melden.
Bussfeiern/Versöhnungsfeiern
Zwei Mal im Jahr (vor Ostern und vor Weihnachten) laden wir zu gemeinsamen Bussfeiern ein. Diese Besinnung findet zwar gemeinsam statt, aber die „wunden Punkte“ werden ganz im Stillen vor Gott gebracht. Am Ende der Feier steht der Zuspruch von Gottes liebendem Erbarmen.
Vorbereitung im Religionsunterricht
Die Möglichkeit der Versöhnung mit sich selber, dem Nächsten und mit Gott ist ein zentraler Bestandteil unseres Glaubens.
Bis vor kurzem war das Thema Versöhnung Inhalt des 4. Klass-Unti. Dazu gestalteten die Katechetinnen extra einen aufwendigen Versöhnungsweg. Diesen begingen die 9/10-jährigen mit einer Begleitperson. Aus Rückmeldungen wissen wir, dass dieser Weg vor allem für die Begleitpersonen eine heilsame Auseinandersetzung mit diesem zentralen Thema unseres Glaubens war. Diese Erfahrung zeigte uns, dass die Kinder in der 4. Klasse noch etwas jung sind. Darum integrieren wir das Thema Versöhnung in die 6. Klasse .
Die Thematik der Versöhnung ist uns sehr wichtig und aus diesem Grund bieten wir diesen jährlich an. Weiterlesen
Wir alle wissen, wie wichtig Versöhnung in unserem Leben ist. Doch leider ist Versöhnung nicht immer so einfach. Geplant ist eine Form von Versöhnungsweg, bei welchem wir die schwierige Frage der Versöhnung aufgreifen und gemeinsam einen gangbaren Weg suchen.
All das, was in meinem eigenen Leben nicht so verlaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe. All das, was ich gerne erreicht hätte, aber nicht umgesetzt habe, all meine Fehler, Unachtsamkeiten, Streitigkeiten oder Schlimmeres… kann ich mir selber verzeihen?
All das, was mir meine Mitmenschen antun, zumuten oder auf mich laden, wie kann ich einen Weg finden, um mich mit ihnen zu versöhnen?
Wie reagiere ich, wenn mir jemand, dem ich noch nicht vergeben habe, die Versöhnung anbietet?
Wie kann ich ernsthaft jemand um Verzeihung bitten, ihm meine Fehlerhaftigkeit zugestehen?
Wie kann ich mich mit Gott versöhnen? Kann er mir vergeben?
Wenn Sie solche Fragen persönlich besprechen möchten, melden Sie sich bei den Seelsorgern. Zudem bieten wir jeweils vor Ostern und Weihnachten Beichtgelegenheiten bei einem Priester an.